Pornhub, xHamster und Co zählen zu den größten und bekannten Pornoportalen in Deutschland und weltweit. Doch jetzt sind diese Seiten ins Fadenkreuz deutscher Jugendschützer geraten. Die KJM fordert die Sperrung ebendieser Webseiten, da sie einen, aus ihrer Sicht, unzureichenden Jugendschutz vorweisen. Die deutschen Provider wie Telekom oder O2 verweigern sich einer solchen Sperre bisweilen aber vehement.
Das auch Leute unter 18 Jahren Pornos konsumieren ist nichts neues, früher gab es dafür Zeitschriften am Kiosk wie die „Praline“ oder zur Not auch die Bravo, heute gibt es das Internet. Dort findet jedermann Pornos ohne Ende, meist abseits der deutschen Landesgrenzen. Das Internet macht nun mal an der Grenze nicht halt. Dennoch wollen deutsche Jugendschützer nun die Jugendschutzregeln Deutschlands auf ausländische Seiten anwenden und drohen mit einer Netzsperre, falls diesen nicht nachgekommen wird.
Mydirtyhobby ist dem inzwischen nachgekommen, zeigt nur noch gepixelte Szenen auf der Startseite und verlangt eine Anmeldung mit Altersnachweis. Bei xhamster.com, Pornhub oder auch Youporn ist das nicht der Fall. Diese Portale wehren sich inzwischen auch juristisch gegen die angedrohten Sperren.
Denn im August diesen Jahres forderte die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) die Betreiber erstmals zu mehr Jugendschutz auf. Nachdem die Alterskontrollen nicht eingebaut wurden, baten die Landesmedienanstalten, zu denen die KJM gehört, Internetanbieter wie Vodafone, Telekom und 1&1 darum, Netz-Sperren einzurichten. Das Ziel der Jugendschützer ist eine Netzsperre der Webseiten.
Erotikseiten in Deutschland
Natürlich gibt es auch Erotikportale in Deutschland, als positives Beispiel ist da zum Beispiel Fundorado zu nennen, die hochwertige Erotikthemen erst nach einer Altersverifikation präsentieren. Dennoch sind die Regeln für Portale mit unzensierten Inhalten in Deutschland sehr streng. Das Gesetz sieht vor, dass Webseiten mit solchen Inhalten eine Altersverifizierung via Ident-Verfahren nutzen müssen. Der Besucher müsste also um die Inhalte einer deutschen Pornowebseite sehen zu dürfen, erstmal seinen Ausweis und sein Gesicht in eine Kamera halten – alternativ das Post-Ident Verfahren am Postschalter nutzen. Eine absurde Idee und realitätsfremd. Der „geile Besucher“ tippt lieber ein .com oder .net hinter den Domainnamen und findet im Ausland seine gewünschten Inhalte ohne Ausweiszwang und Ident-Verfahren.
Bedenklich ist das deutsche Verfahren auch in Sachen Datenschutz. Denn wer will denn im Falle eines Datenlecks mit seinem Ausweis und Pornoseiten in Verbindung gebracht werden. Das es solche Datenlecks – auch trotz des deutschen Datenschutzes – regelmäßig gibt zeigen viele Beispiele in den Medien.
Sinnvoll wäre daher ein Jugendschutzsystem, das eine realistische und auch einfache Anwendung bietet. Oder aber eben eine Kontrolle der Eltern bei ihren Sprösslingen, gepaart mit einer offenen Aufklärung zum Thema Sex, Internet. Letzteres wird aber ein Wunschtraum bleiben, immerhin müssen die Kinder oftmals den Eltern erklären was ein Browser ist und wie man eine E-Mail verschickt. Und eben soviel Ahnung haben übrigens auch die Leute die über Netzsperren politisch abstimmen.
Was passiert wenn Netzsperren kommen?
Das Problem an DNS- und IP-Sperren ist: Sie sind einfach zu umgehen. Einfach die DNS Server von Google oder Cloudflare (die zudem auch schneller sind) nutzen und schon sind deutsche Sperren umgangen.
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